Emotionen

– wollen fließen!
Nach einer laaangen Sommerpause melde ich mich zurück.
Wie ist es dir ergangen? Hast du die Leichtigkeit des Sommers genossen?
Für mich ist der Sommer wie im (Enten-)Flug vergangen. Schnell und flatterig und hat dabei viel (Wasser=Emotionen) aufgewirbelt. Die alten Themen und Muster haben mich überrollt und ich hatte Schwierigkeiten, meine Mitte zu finden. Die Emotionen waren stark und ich ihnen ausgeliefert. Das war stellenweise sehr unangenehm. Anstatt mich damit bewusst auseinanderzusetzen, habe ich versucht, mental damit fertigzuwerden. Den Sinn hinter allem zu erkennen – leider vergeblich.
Doch mit dem Herbst kommt die Erkenntnis:
Körper, Geist und Seele sind mir als Körpertherapeutin sehr wichtig und immer präsent, aber sie waren keine Einheit. Die einzelnen Systeme waren getrennt und haben sich teilweise widersprochen. In der Spiritualität spricht man von „spiritual bypassing“, wenn man sich die Dinge schön redet und aus dem Körper auf die feinstoffliche Ebene ausweicht. Bei mir war es eher „emotional bypassing“. Die Emotionen waren nicht im Körper, sondern nur als Gedanken im Kopf.
In unsere Kraft kommen wir aber erst, wenn Körper, Geist und Seele dieselbe Sprache sprechen. Wenn sie dieselbe Energie ausdrücken, im Gleichklang schwingen – egal auf welcher Frequenz.
Ich laufe durch den Bürgerpark, möchte ein Entenfoto schießen, doch obwohl sie sonst sehr zutraulich sind, fliegen sie, sobald ich sie erblicke, im Schwarm davon. Nicht nur einmal, sondern immer wieder. Das habe ich noch nie erlebt.
Enten symbolisieren die Polarität der Gefühle. Dabei symbolisiert der Erpel aufgrund seiner schillernden Farben die positiven Gefühle und die weibliche Ente die negativen (war ja klar…). Doch es gibt gar keine positiven oder negativen Gefühle – es gibt nur Emotionen die sich angenehm oder unangenehm anfühlen.
Emotionen bestimmen unser Leben.
Wir suchen angenehme Emotionen und versuchen unangenehme Emotionen zu vermeiden.
Im Extremfall ist ein Mensch sein ganzes Leben auf der Suche nach Glück oder einem „Kick“ und im anderen Extrem wird alles dafür getan, keinen Schmerz zu fühlen. Das Ergebnis ist, dass man sein Leben verpasst, Und dann gibt es Menschen, die alles mitnehmen – himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt – rauf und runter. Das mag sich lebendig und intensiv anfühlen, kostet aber viel Kraft.
Doch Emotionen sind in erster Linie dazu da, gefühlt zu werden. Sie sind ein wichtiger Indikator, ob wir auf unserem Weg sind oder davon abweichen. Welches Gefühl löst welcher Gedanke aus und wo und wie spürst du es im Körper? Und was spürst du im Körper, wenn du nicht denkst? Kannst du das Gefühl benennen und woher kennst du es? Ein Gedanke erzeugt eine Emotion und diese wiederum eine körperliche Empfindung. Umgekehrt können wir anhand der körperlichen Symptome den Weg auf den ursprünglichen Gedanken zurückverfolgen und uns fragen, ob dieser Gedanke wirklich wahr ist!?
Dann sind wir ganz bei uns – eine Einheit auf spiritueller, geistiger, mentaler, emotionaler und physischer Ebene. Kraftvoll – klar.
Ich höre auf die Enten zu jagen und bleibe stehen; lege meine Hände auf mein Herz, atme, spüre meinen Körper und höre meinem Herzen zu. Traurigkeit steigt auf und ohne zu urteilen, ohne sie einzuordnen, darf sie einfach da sein. Sie breitet sich aus, fließt und macht mein Herz wieder frei.
So einfach – so wundervoll.
Und siehe da: die Enten bleiben und lassen sich fotografieren 🙂
„Geh – fühle!“ (Robert Betz)

Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.