Angst

– „essen Seele auf“ oder lässt sie singen

Angststörungen sind auf dem Vormarsch. Bei psychischen Erkrankungen belegen sie in Deutschland Platz 2 nach Depressionen und vor chronischer Erschöpfung. Wahrscheinlich kennen wir alle jemanden, der depressiv ist, ein Burn-Out hatte oder unter Angststörungen leidet. Von einer Störung spricht man dann, wenn die Angst der Situation nicht angemessen ist oder auch „grundlos“ auftritt.

Angst an sich, ist ein Schutzmechanismus des Körpers, um in Krisensituationen zu überleben. Der Organismus bereitet sich auf einen Kampf oder eine Flucht vor, mobilisiert alle Reserven, die dafür gebraucht werden (der Puls erhöht sich, um mehr Blut in Arme und Beine zu pumpen, der Fokus verengt sich, um der Gefahr ins Auge zu blicken und die Atmung wird schneller, um mehr Sauerstoff für die Muskeln bereitzustellen). Andere Prozesse, die beim Kampf oder auf der Flucht unnötig sind, werden reduziert – jetzt ist nicht der richtige Moment, um die Blümchen am Wegesrand zu bewundern, das Essen zu verdauen oder an die Gründung einer Familie zu denken 🙂

In einem gesunden Leben dauern die angstvollen Momente nicht lange und der Körper hat genug Zeit, sich von dem Stress zu erholen. Die Tiere schütteln sich bspw. nach dem Ende einer Gefahr und leben entspannt weiter. Der Mensch tickt hier leider anders, weil unser Gehirn auf Gefahr gepolt ist und gerne an stressige Momente zurückdenkt oder sich Sorgen um die Zukunft macht. Das Gehirn veranlasst jedes Mal die Ausschüttung von Hormonen, egal ob die Gefahr real besteht oder nur in unserer Gedankenwelt. Daher setzen wir unseren Körper gedanklich immer wieder unter Stress und haben zu wenig Zeit zur Erholung. Während des Schlafs ist der Körper dann damit beschäftigt, die Stresshormone abzubauen und hat nicht genug Zeit und Ressourcen, um wichtige Reparaturprozesse durchzuführen. Das schwächt uns auf Dauer und macht krank.

Doch warum ist das so und wie können wir dort aussteigen?

Kranke Körper sind gut fürs (Pharma-)Geschäft und kranke Seelen leicht (politisch) zu lenken. 

Es wird also keine Pille geben und kein Politiker kommen, um uns von unserer Angst zu befreien. Das müssen wir selbst tun: durch Aufenthalte in der Natur, Beisammensein mit lieben Menschen, vitale Ernährung, ausreichend Bewegung, Atmung, Nachrichten- und Social-Media-Detox und MEDITATION!

Es gibt aber noch eine andere positive Bedeutung der Angst. Sie kann nicht nur das Überleben sichern, sondern sie kann uns den Weg zu unserer Bestimmung zeigen.

Sollst du demnach genau das machen, wovor du Angst hast? Also Fallschirmspringen, im Dschungel campen, Impro-Theater spielen oder nackt durch die Innenstadt laufen?

Nein.

Aber wenn es etwas gibt, das du sooo gerne machen würdest, aber sooo viel Angst davor hast, dann lohnt sich ein zweiter Blick. Denn wenn du unter der Angst leidest, zeigt sie dir ihre wahre Bedeutung. 

  • Wenn du darunter leidest, dass du den Mund nicht aufbekommst, gibt es in dir eine wichtige Botschaft, die die Welt hören sollte.
  • Wenn du aus Angst vor Einsamkeit bei deinem Partner bleibst, darfst du anfangen, dich selbst zu lieben.
  • Und wenn du beruflich in deinem Job bleibst, weil du glaubst, sonst nicht genügend Geld zu verdienen, wirst du beruflich deine Erfüllung verpassen.

Also sei mutig, nimm dein Herz in die Hand und lebe das Leben, für das du gekommen bist.

Nutze die Angst als Kraft, denn die Alternative – etwas nicht zu machen – ist oft noch viel furchterregender!

„Es ist nicht der mutig, der keine Angst hat, sondern der, der seine Angst überwindet.“ 

(Mahatma Gandhi)

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