Gelassenheit

– in den Gezeiten des Lebens

Meine Mutter hat jeden Abend um Gelassenheit gebeten, bzw. gebetet. Kein Wunder, dass Gelassenheit auch eines meiner Themen ist und vielleicht auch deins.

Mittlerweile verstehe ich auch, warum kein Wunder erfolgte, das sie eines Tages absolut gelassen werden ließ.

Aus meiner Sicht hat das zwei Gründe:

Zum einen, weil Gebete oft aus einem Mangel heraus gesprochen werden. Mit jeder Bitte, mit jedem Flehen sende ich die Botschaft ins Universum, dass ich das, worum ich bitte, nicht habe. Dabei ist das Gefühl des Mangels, der Bedürftigkeit stärker als der Glaube daran, dass ich es erreichen oder bekommen kann. Unsere Gedanken sind mächtig und erschaffen die Realität, aber was sie so mächtig macht, ist das dahinter liegende Gefühl. Und da das Universum nur ein „Ja“ kennt, heißt es: Ja, dieses Gefühl (des Mangels) soll sich in deinem Leben zeigen. Amen. 
Erfolgreicher sind Gebete daher, wenn du wirklich glaubst, es schaffen zu können. Wenn du dir und dem Leben vertraust, dass es kommt, ja sogar schon auf dem Weg zu dir ist, bzw. in Teilbereichen sogar schon von dir gelebt wird. Wenn du es bereits fühlen kannst.
Und wenn dein Wunsch etwas Höherem, anderen Menschen oder der Natur dient, unterstützt dich der Himmel um so lieber 🙂

Zum anderen – und das soll am Donnerstag Thema sein – kann Gelassenheit aus dem Verständnis für den Rhythmus des Lebens entstehen. Alles hat seine Zeit, alles hat einen Anfang und ein Ende, ein Hoch und ein Tief. Wenn wir lernen, uns diesem natürlichen Auf und Ab hinzugeben, ohne uns im Drama zu verlieren, erlangen wir die nötige Gelassenheit, um auch schwierige Zeiten zu überstehen. Auch das ist ein universellen Gesetz und hat ebenso sehr viel mit Vertrauen zu tun. 

„Gott, gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ (Reinhold Niebuhr)

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