Inkarnation

– Vom Geist zum Körper

Dieser Tage feiern die Christen das Osterfest – die Auferstehung Jesu Christi. 
Der Glaube an ein Leben nach dem Tod wird dadurch begründet. 

Mich hat dieser Glaube von einer riesigen Angst befreit. 

Als kleines Kind hatte ich mich oft gefragt, was nach dem Tod passiert. Meine Mutter sagte damals, dann sei das Leben vorbei. Punkt. Jahrelang hatte mir der Gedanke, dass die Welt sich weiterdreht, Jahr um Jahr vergeht und ich nie wiederkomme, Panikattacken beschert. Als junge Frau habe ich mich dann auf die Suche nach „positiveren“ Antworten begeben und meinen Glauben (wieder)gefunden. Der zentrale Satz eines Buches war „Welchen Sinn hätte das Leben, wenn es mit dem Tod schon zu Ende wäre?“.

Heute glaube ich aber vor allem an ein Leben nach dem Leben. 
Reinkarnation. Wieder-Fleisch-Werdung.

Für Jesus mag das nicht gelten. Er war der Meister der Liebe, des Mitgefühls und der Vergebung und hat seine „Meisterprüfung“ abgelegt und wirkt nun aus anderen Sphären. Aber für uns „Normalsterbliche“ ist dieses Leben nur eines von vielen. Ein Leben, in dem wir unsere Lektionen lernen, uns weiterentwickeln, unseren Seelenauftrag leben und wenn es vorbei ist, reflektieren und eine weitere Runde auf Erden drehen. 

In meiner Praxis begegnen mir immer wieder Menschen, die Angst vor dem Tod haben, weil ihnen der Glaube an etwas Höheres, Größeres fehlt. Diese Angst lähmt und äußert sich vor allem durch die Angst vor dem Leben! Nur wer keine Angst vor dem Tod hat, kann seine gesamte Kraft in das Leben stecken. Mutig sein, Neues wagen, seinen Seelenweg gehen.

Andererseits treffe ich in den letzten Jahren immer häufiger auf Menschen, die so spirituell sind, dass sie nicht wirklich geerdet sind. „Die Menschen sind mir zu blöd“, „Die Welt ist schlecht“ oder „Das ist mir zu banal“ sind typische Aussagen. Auch sie nehmen das Leben hier auf Erden nicht komplett an, was sich auch manchmal in sehr dünnen Körpern widerspiegelt.

Wir sind aber hier, um genau diese irdischen Erfahrungen zu sammeln. In diesem Körper – mit diesem Körper. Er ist dabei das Werkzeug, mit dem wir uns ausdrücken, bewegen, uns spüren und sinnlich sind. Also lasst uns unsere Körper ehren und uns um sie kümmern! Dann können wir kraftvoll unsere Bestimmung leben und durch unser Wirken den Himmel auf Erden erschaffen.

„Vielleicht irre ich mich auch – aber mit dem (Irr-)Glauben lebt es sich einfach besser!“ 🙂

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