Kooperation

– statt Konkurrenz
Der menschliche Körper besteht aus verschiedenen Systemen: dem Herz-Kreislauf-, Verdauungs-, Muskulo-Skelettalen-, Atmungs-, Nerven- und Fortpflanzungssystem, dem Lymphatischen-, Endokrinen und Harnsystem und der Haut. Jedes dieser Systeme hat Stellschrauben zur Regulation, so dass es immer wieder ins Gleichgewicht findet und auch die verschiedenen Systeme gleichen sich untereinander aus, unterstützen sich und erhalten den Körper funktionsfähig und gesund. Wenn man in die Mechanismen einmal eintaucht, kann man sich vor der Perfektion dieses Körpers und der Genialität des Schöpfers nur verneigen. Jedes Organ ist lebensnotwendig und alles wirkt zusammen.
Wie kommt es dann, dass wir Menschen, die wir aus diesem Gedanken der Kooperation erschaffen sind, so viel Konkurrenzdenken in die Welt gebracht haben?
Bereits kleine Kinder sind oft dem Ehrgeiz der Eltern ausgesetzt, besser als der Durchschnitt sein zu müssen. Dass dieser Anspruch in der Summe zum Scheitern verurteilt ist, liegt in der Natur der Mathematik. Doch auch wenn die Kleinkinder achtsam und entspannt begleitet werden, beginnt mit der Schule der „Ernst des Lebens“, was per Definition das Gegenteil der Freude ist. Jedes Kind soll im selben Alter, in den selben Fächern, die selben Leistungen bringen. Wie absurd! Die Lehrer streichen die Fehler an, anstatt die Stärken zu unterstreichen und so werden sie auf den Mangel programmiert. Und da heutzutage nur gleichaltrige Kinder in einer Klasse sind, wird dieser Konkurrenzgedanke noch gefördert. Den Glaubenssatz nicht gut genug zu sein, tragen wir alle in uns – nicht intelligent genug, nicht schön genug, nicht lieb genug, nicht … genug. So versuchen wir uns als Erwachsene abzuheben – besser zu sein als die anderen und das meistens nicht aus einem gesunden Leistungsgedanken heraus, sondern aus dem verzweifelten Versuch, gesehen und anerkannt zu werden.
Doch Darwin ist out. Nicht der Stärkere siegt, sondern derjenige, der am besten kooperiert. In der Natur geht es zwar ums Fressen und Gefressen werden, aber jedes Lebewesen nimmt sich nur so viel wie es braucht und erhält damit den Kreislauf der Natur. Der Pilz tötet nicht den Baum, sondern verwertet ihn, nachdem er gestorben ist. Es ist daher Zeit für uns Menschen, wieder Teil des natürlichen Rhythmus zu werden. Uns auf unsere wahre Natur der Kooperation und des Miteinanders zu besinnen. Jeder einzelne Mensch ist wichtig – sein Wohlbefinden, seine Meinung und seine Stärken. Diese zu entdecken ist die Verantwortung, die der „Stärkere“ zu übernehmen hat.
„Mufasa: „Alles was du siehst, lebt in einem empfindlichen Gleichgewicht zusammen. Als König musst du ein Gespür dafür haben und alle Geschöpfe respektieren, von der winzigen Ameise bis hin zur graziösen Antilope.“
Simba: „Aber wir fressen die Antilopen doch?“
Mufasa: „Sicher, Simba, aber lass mich erklären. Wenn wir sterben, werden unsere Körper zu Gras und die Antilopen fressen das Gras. Und somit sind wir alle eins im ewigen Kreis des Lebens.“
(aus „Der König der Löwen)
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