Mut

Zivilcourage

Fehlt dir auch manchmal der Mut?

  • etwas abzuschließen und einen neuen Anfang zu wagen
  • Fehler zu machen
  • dich verletzbar zu zeigen
  • für deine Werte einzustehen
  • nach innen zu schauen?

Ich habe mal einen Mann kennengelernt, den ich für seinen Mut bewundert habe. Obwohl er häufig im Rampenlicht stand, wirkte er davon unbeeindruckt und hat kein Blatt vor den Mund genommen oder Unsicherheit gezeigt. Das hat mir sehr imponiert, weil ich immer Angst hatte, nicht gut genug zu sein – etwas nicht zu können oder belächelt zu werden. Obwohl ich im Grunde um meine Fähigkeiten wusste, hatte ich dennoch Angst vor dem negativen Urteil anderer, so dass ich viele Sachen noch nicht einmal versucht oder gesagt habe. Durch ihn habe ich gelernt, mich zu zeigen und für meine Werte einzustehen.

Auf persönlicher Ebene war es genau umgekehrt. Dort hatte er Angst, verletzt zu werden und sich wirklich einzulassen.

Niemand ist immer mutig. Jeder ist mal mutig und mal ängstlich. Jeder ist mal zaghaft und mal beherzt. Neben der persönlichen Stärke kommt es auf die Situation und die Dringlichkeit an, ob jemand den Mut aufbringt zu handeln, zu sprechen oder eben nicht. 

Eine ganz besondere Form des Mutes ist Zivilcourage. Dabei geht es um das Einstehen für die eigenen Werte und Wahrheiten für sich selbst oder andere, auch wenn es für einen selbst unbequem oder mit persönlichen Nachteilen verbunden sein könnte.

Meine Mutter war für mich der Inbegriff der Zivilcourage. Als Kind war mir das oft peinlich. „Musst du denn immer so laut sprechen?!“ Leider viel zu früh verstorben, habe ich ihren Geist in den letzten beiden Jahren in mir gespürt. Ihre Stärke steckt auch in mir. Ich kämpfe für meine Werte, für meine Kinder, für unsere Freiheit. Das ist oft anstrengend, kostet Zeit und macht auch manchmal einsam. Doch den Preis zahle ich gerne, denn am Ende des Tages geht es darum, ob ich mir selbst in die Augen sehen kann, weil ich (mit offenem Herzen für andere) mir selbst treu geblieben bin. 

„Den größten Fehler den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ (Dietrich Bonhoeffer) 

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