Manipulation

– erkennen, entkräften und nutzen

„Ich lass mich von nichts und niemandem manipulieren!“ Schön wär´s. Leider werden und sind wir alle manipuliert. Doch was bedeutet das und welche Konsequenzen hat das?

Ursprünglich kommt das Wort aus dem Französischen – ein „Manipule“ war eine handvoll Kräuter oder Substanzen, die der Heilung dienen sollten. Kaum zu glauben oder? Erst später bekam es eine negative Bedeutung. Meistens erfolgt die Manipulation subtil – heimlich, unbemerkt und pflanzt sich tief in unser Unterbewusstsein ein. Wie die Wurzeln eines Baumes. Sie liegen im Verborgenen und bestimmen doch den (Lebens)baum. Wir entwickeln Vorlieben, Routinen, Glaubenssätze und Meinungen, ohne dass wir uns darüber bewusst werden. Wir denken, es seien unsere eigenen Gedanken, Impulse und Entscheidungen. Doch damit liegen wir falsch. 

Offener und ehrlicher ist der Versuch der Beeinflussung. Natürlich versuchen wir alle manchmal andere von unserer Meinung, unserem Glauben zu überzeugen. Doch nach meinem Wortempfinden erfolgt diese offensichtlich und gibt dem Gegenüber die Wahl, sich überzeugen zu lassen oder nicht. Besonders achtsam muss man dies in der Kindererziehung handhaben. Dort ist es eine Gratwanderung: Wie gerne möchten wir unseren Kindern unseren Glauben vermitteln und wie weh tut es manchmal, wenn sie anderer Meinung sind.

Manipulation soll Befürfnisse schaffen, wo eigentlich kein Bedarf besteht und uns dazu bringen, Produkte zu kaufen, die wir eigentlich nicht benötigen oder zu handeln, obwohl es unseren Werten widerstrebt. Das Ziel ist, den eigenen Profit zu erhöhen – sei es finanziell oder durch mehr Macht. Wenn wir Dinge kaufen und machen, die uns nicht gut tun, wird sich irgendwann unser Körper melden. Wenn wir unbewusst Meinungen übernehmen, hat es Einfluss auf unser gesamtes Leben, weil wir nicht unseren eigenen Werten entsprechend handeln und vom Seelenweg abkommen. Das hat dann im Kollektiv Konsequenzen für die ganze Welt.

Doch warum sind wir so beeinflussbar?

Seit wahrscheinlich Jahrtausenden werden wir in der Angst gehalten – nicht zu genügen, nicht dazu zu gehören, machtlos zu sein. Wir haben vergessen, wer wir sind. Weil wir es uns abgewöhnt haben, in uns hineinzuhorchen, um unsere eigenen Wahrheit zu finden und zum anderen, weil es wirklich schwierig sein kann, diesen Weg dann auch zu verfolgen. Wir sind von Natur aus darauf angewiesen, anderen zu gefallen, damit wir Schutz in der Herde finden. Wir sind von anderen Menschen abhängig und unser Herz liebt auch die Gemeinschaft und die Verbundenheit mit Anderen. 

Können wir uns dagegen wehren? Ich denke nicht. 

Können wir uns dagegen wappnen? Ich denke schon.

Doch dazu braucht es einerseits Selbstreflexion, um die eigenen Werte und Glaubenssätze zu (er-)kennen; innere Freiheit und Selbstermächtigung und den Mut, für die eigene Wahrheit einzustehen und andererseits sollten wir ein Gespür für die Aufrichtigkeit und Absicht unseres Gegenübers entwickeln. 

Die künstliche Intelligenz wird es immer mehr erfordern, sich nicht blenden zu lassen, sondern unsere Hellsinne und Einfühlungsvermögen zu schulen, um die Masken zu durchschauen. 

Was mal wieder zeigt, dass uns am Ende alles dient – ALLES.

„Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.“ 

(Albert Einstein)

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